Weihnachten
Im Volksmund hat sich schon lange für die den Gehalt des Festes besser treffende Bezeichnung "Das heilige Christfest" der Name Weihnachten durchgesetzt, obgleich dieser heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die 12 Nächte, die mit der Nacht vom 24. auf den 25.12. beginnen und in denen die Druiden (germanische Priester) verschiedene Weihehandlungen vornahmen, um den Lebensbereich des Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der Dämonen, zu schützen. Heute kann man von Weihnachten reden, wenn damit die durch die Geburt unseres Herrn Jesus Christus geweihte Nacht (24./25.12.) bezeichnet werden soll. Der Gebrauch des Wortes "Weihnachtstag" ist paradox und sollte daher möglichst vermieden werden.
Das Christfest ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6.1. gefeiert (s. Epiphanias). In Rom wird um 350 erstmals der 25.12. als Geburtsfest des Herrn bezeugt, wobei die christliche Kirche den Versuch machte, ein heidnisches Fest mit christlichem Inhalt zu füllen. Kaiser Aurelian (270-275) hatte den Kult des "Sol Invictus" (Unbesiegter Sonnengott) gefestigt und den 25.12. als Geburtstag dieses Gottes feiern lassen. Die Festlegung des Datums hängt damit zusammen, dass die Nächte in dieser Zeit als die längsten des Jahres erfahren wurden und so die Menschen das Gefühl hatten, in dieser Zeit den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein, deren Wirkungsfeld ja die Finsternis ist. So wird die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn also die Tage länger zu werden beginnen (24.12.), zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wird.
Es leuchtet ein, dass die Christenheit, die Jesus als das Licht der Heiden verkündigt, an diesem Fest nun besonders den Geburtstag des Herrn feiert, der die Mächte der Finsternis ein für allemal besiegt hat. Die längste Nacht des Jahres wird erhellt durch das ewige Licht, das alle Menschen zu einem Leben in der Gemeinschaft mit Gott führt.
Mit der Geburt des Heilandes ist auch schon sein Sterben und Auferstehen vorbestimmt. Die Kirche zu Jerusalem feiert die dritte Messe der Christnacht in der Auferstehungskirche, um so die deutliche Beziehung zur wunderbaren Osternacht, in der der Herr zum ewigen Leben geboren wird, sichtbar zu machen.