Konfirmation
Typisch für das protestantische Selbstverständnis: Die Konfirmation bekräftigt die Annahme durch Gott. Schon in der Taufe ist die Annahme des Menschen durch Gott zugesprochen; mit der Konfirmation bekräftigt die Gemeinde diese Annahme.
Die Konfirmation ist das Ja-Wort zur Taufe - und das macht die Konfirmation anschaulich.
Wirklich guter Grund: zweite Konfi-Story
Am Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenleben findet üblicherweise die Konfirmation statt. Zwar gibt es für sie keinen biblischen Auftrag, auch ist sie kein Sakrament, aber sie gehört zum protestantischen Selbstverständnis. Die Jugendlichen erhalten seelsorgliches Geleit, Fürbitte und Segen. Ihr persönlicher Konfirmationsspruch unterstreicht dies. Die Konfirmandenarbeit bereitet die Jugendlichen auf die Konfirmation vor. Sie werden in ihr mit den zentralen Aussagen des christlichen Glaubens und mit dem Leben der Gemeinde vertraut gemacht. Konfirmandinnen und Konfirmanden lernen durch gemeinsames Arbeiten in der Gruppe, Besuche oder Praktika, Freizeiten und seelsorgliche Begleitung, Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu erfahren und zu verstehen.
Neben wöchentlichen den Treffen werden in Unserer Gemeinde andere Formen der Konfirmandenarbeit wie wöchentlicher Unterricht in Kursform, Wochenendfreizeiten oder Blockunterricht praktiziert. Oft wirken Ehrenamtliche, jugendliche Mitarbeitende und Eltern am Unterricht mit.
Über die Termine zur Anmeldung zur Konfirmandenarbeit informieren die Seelsorger oder unser Gemeindebüro.
Die Konfirmation, die im Gemeindegottesdienst vollzogen wird, berechtigt zur selbstständigen Teilnahme am Abendmahl. Konfirmierte können außerdem Taufpatin oder -pate werden und das Presbyterium mit wählen.
Ist jemand getauft, so weiß er, dass er zu Gott kommen kann, wie er ist. Aber dann wird er, wenn es gut geht, nicht immer so bleiben, wie er ist. Er wird Anderes und Besseres finden.
Erst wird ein Kind getauft. Eltern, Paten und Gemeinde versprechen, dafür Sorge zu tragen, dass das Kind Beten lernt, aus der Bibel hört und zum aufrechten Mensch heranwächst. Wenn das Kind dann 12 Jahre alt ist, lädt die Gemeinde die Kinder zur Konfirmandenarbeit ein.
Manchmal ist ein Kind noch nicht getauft. Wenn aber die Eltern evangelisch sind, dann lädt die Gemeinde auch diese Kinder ein, an der Konfirmandenarbeit teilzunehmen.
Die Kirche versteht diese Zeit mit einem alten Wort als "Katechumenat", d.h. als Unterricht, der im Zusammenhang mit der Taufe steht und in die Welt des Glaubens einführen soll.
Mit der Anmeldung zur Konfirmation beginnt die Unterrichtszeit. Im Durchschnitt beschäftigen sich die Gruppen für ein Jahre mit allem, was man wissen sollte, um als Christ zu leben, also Geschichten aus der Bibel, Lieder aus den Gesangbüchern, Themen wie Abendmahl, Zehn Gebote oder auch Tod und Sterben und Krieg und Frieden. Die Kinder sollen ein Verständnis dafür bekommen, was der christliche Glaube ist und wie man in Verantwortung vor Gott lebt. Sowohl das klassische Lernen von wichtigen Texten und Liedern als auch das gemeinsame Lernen durch Erfahrungen in der Gruppe, Besuche von Einrichtungen der Kirche, wie auch die selbständige Durchführung von Gottesdiensten sind Bestandteile der Konfirmandenarbeit. Die Teilnahme an den Gruppen und eine Verpflichtung zum Besuch einer Anzahl von Gemeindegottesdiensten ist meistens die Voraussetzung, zur Konfirmation zugelassen zu werden. Die Zulassung zur Konfirmation wird vom Leitungsorgan der Gemeinden, dem Presbyterium, ausgesprochen.
Am Ende dieser Zeit steht das große Fest der Konfirmation.
Für die einen ist es eine Bekräftigung des von Eltern und Paten gegebenen Taufversprechens. Die anderen lassen sich taufen und bekennen so, dass sie als Christen leben wollen.
So oder so wird den Kindern die Gnade Gottes, die ihnen im Sakrament der Taufe zugesagt ist, bezeugt. Sie bekennen mit der Gemeinde den Glauben, in dem sie unterwiesen wurden. Der festlichste Teil des Konfirmationsgottesdienstes besteht darin, dass die Konfirmanden unter der Fürbitte der Gemeinde dem Segen Gottes anbefohlen werden. Außerdem erhalten sie einen Konfirmationsspruch, der ihnen auf den Lebensweg mitgegeben wird.
Früher war mit der Konfirmation auch die erste Teilnahme am Abendmahl verbunden. Dies ist aber heute in den evangelischen Kirchen durch die verbreitete Praxis einer Zulassung von getauften Kindern, die an einer Einweisung teilgenommen haben, weithin überholt.
Mit der Konfirmandenzeit bietet sich die Kirche den Kindern als Lebensraum an, in dem man sich wohl fühlen, lernen und sinnvolle Arbeit tun kann. Wenn sie gelingt, ist diese Zeit für Viele eine gute Erinnerung, die sie im weiteren Leben begleitet und die das Verhältnis zur Kirche maßgeblich bestimmt.